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Das Foto zeigt einen Wellensittich mit aufgespannten Flügelncbck / shutterstock.com

Steckbrief Wellensittich

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Der Wellensittich gehört zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland, was er vor allem seinen schönen Farben zu verdanken hat. Seinen Namen hat er aufgrund des wellenförmigen Musters erhalten, welches sein Gefieder abbildet.

Nachfolgend erfahren Sie alles Wichtige über den Wellensittich.

Das Foto zeigt zwei Wellensittiche, die sich liebkosen

Wellensittich Steckbrief – alles Wichtige auf einen Blick

  • Ordnung / Familie: Papageien / eigentliche Papageien
  • Wissenschaftlicher Name: Melopsittacus undulatus
  • Größe: 15 – 20 Zentimeter
  • Gewicht: 30 – 40 Gramm
  • Alter (in freier Wildbahn): 5 bis 10 Jahre, bei guter Pflege teilweise sogar länger
  • Natürlicher Lebensraum (Herkunft): Australien
  • Natürliche Feinde: Greifvögel, Schlangen
  • Nahrung: Samen
  • Besondere Merkmale: Trällern, buntes Gefieder
Das Foto zeigt eine Nahaufnahme eines blauen Wellensittichs

Woher stammen Wellensittiche und was macht sie so beliebt?

Wellensittiche stammen eigentlich aus Australien und werden von dort aus als Haustiere in die ganze Welt exportiert. Inzwischen gibt es in fast allen Ländern der Welt zudem Wellensittich-Zuchten.

Wellensittiche, die in freier Wildbahn leben, bevorzugen halbtrockene bis trockene Gebiete, wobei sie in der Regel nicht in Wäldern zu finden sind.

Bekannt sind die Wellis, die als die beliebtesten Haustier-Vögel der Welt gelten, vor allem wegen ihres bunten, auffälligen Gefieders. Außerdem sind sie vergleichsweise klein und im Vergleich zu anderen Vogelarten wie beispielsweise Papageien sehr leise.

Sie lassen sich daher auch in einer Wohnung gut halten, wobei unbedingt auf artgerechte Bedingungen geachtet werden sollte. So benötigt ein Wellensittich täglich mehrere Stunden Freiflugzeit in der gesicherten Wohnung.

Wussten Sie…?

…dass Wellensittiche sprachbegabt sind? Es ist durchaus möglich, ihnen ein umfangreiches Vokabular und verschiedene Gesänge beizubringen. Schließlich stammen sie vom Papageien ab.

Der Name „Wellensittich“ leitet sich vor allem von dem wellenförmigen Muster ab, welches auf dem Gefieder abgebildet ist. Der Teil „Sittich“ wurde abgeleitet von dem wissenschaftlichen Namen „Melopsittacus undulatus“. „Psittacus“ ist eine Bezeichnung, die wir auch für Papageien kennen, welche einen langen Schwanz haben.

Das Foto zeigt eine Wellensittichgruppe

Natürliche Feinde und Bedrohungen bei Haustierhaltung

In der freien Wildbahn sind es vor allem Raub- und Greifvögel sowie Schlangen, die es auf den Wellensittich abgesehen haben.

Im Bereich der Haustierhaltung sieht die Bedrohung etwas anders aus. Hier sind es andere Haustiere wie Hunde oder Katzen, die den Wellensittichen das Leben schwer machen können. Doch auch unachtsame Momente und nicht gesicherte Bereiche können für den Wellensittich in Haustierhaltung zur echten Gefahr werden.

Ernährung von Wellensittichen

Wellensittiche ernähren sich in freier Wildbahn vorrangig von Samen und Körnern, aber auch von Beeren.

Für die Haustierhaltung gilt es, diese Ernährungsform bestmöglich zu imitieren, damit die Wellensittiche lange fit und gesund bleiben. Auf dem täglichen Speiseplan sollten daher Körner, aber auch Gemüse und Obst stehen.

Wichtig!

Wellensittiche benötigen Vogelgrit, welcher ihnen hilft, die Körner zu verdauen. Alternativ fressen Wellensittiche auch den Vogelsand, welcher einen ähnlichen Effekt hat.

Das Foto zeigt einen Wellensittich mit Apfel

Aussehen und Körperbau des Wellensittichs

Selbst wenn Sie sich nicht mit Vogelarten auskennen, werden Sie auf Anhieb wissen, wie ein Wellensittich aussieht, denn nahezu jeder kennt diese Vogelart.

Doch wussten Sie, dass die Wellensittiche, die bei uns vor allem gelb/grün, gelb oder weiß/blau sind eigentlich ein rein grünes Gefieder haben? In Australien werden Sie daher in freier Wildbahn zwar jede Menge grüne, wohl aber keine gelben oder blauen Wellensittiche sehen, da es sich hierbei um spezielle Züchtungen handelt.

Die schwarzen, wellenartigen Streifen beginnen im Bereich des Kopfes und werden über den Rücken zu den Flügeln hin immer breiter.

Größe und Gewicht der Wellensittiche

Ausgewachsene Wellensittich-Weibchen sind ca. 15 Zentimeter und die Männchen bis zu 20 Zentimeter groß. Sie können zwischen 20 bis 40 Gramm wiegen, wobei die Weibchen etwas schwerer sind als die Männchen.

Kopf und Augen

Der Kopf des Wellensittichs ist gelb, wobei im Bereich der Wangen ein blauer Fleck zu finden ist.

Vielleicht ist Ihnen beim Beobachten eines Wellensittichs auch aufgefallen, dass dieser seinen Kopf komplett nach hinten drehen kann. Dies hilft ihm, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, wenn seine natürlichen Fressfeinde, zu denen Raubvögel und Schlangen gehören, auf ihn lauern.

Im Gegensatz zu uns Menschen haben Wellensittiche zudem drei Augenlieder. Eines befindet sich über, eines unter und eines seitlich am Auge.

Das Auge der Wellensittiche unterscheidet sich in einem weiteren Punkt von dem der Menschen. Der Wellensittich ist in der Lage, bis zu 150 Bilder pro Sekunden zu sehen. Stellen Sie es sich vor, wie in einer Disko, in welcher es eine spektakuläre Flackerbelichtung Ihnen schwer macht, einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Das ist auch der Grund, weshalb Wellensittiche immer eine zusätzliche Beleuchtung benötigen, denn normales Licht würde die Tiere vollkommen überfordern. Spezielle Vogellampen hingegen arbeiten in einem anderen Frequenzbereich, welcher für den Wellensittich angenehm ist.

Unser Tipp!

Wenn Sie eine normale Lampe verwenden möchten, kombinieren Sie diese mit einem speziellen Vorschaltgerät, welches eine angemessene Frequenz erzeugt.

Das Verhalten der Wellensittiche

Das Foto zigt zwei Wellensittiche, die zusammen auf einem Ast sitzen

Wellensittiche sind naturgemäß niemals allein unterwegs. Sie leben immer als Paar und fliegen meist in einem riesigen Schwarm umher. Deshalb ist es wichtig, immer mindestens zwei Wellensittiche als Haustiere zu halten. Entscheiden Sie sich für noch mehr Wellensittiche, wählen Sie unbedingt eine gerade Anzahl aus, damit jeder Vogel einen Partner haben kann.

Wichtig!

Stirbt ein Wellensittich, leiden die anderen Mitglieder der Gruppe in der Regel sehr. Sie benötigen eine gewisse Zeit, um sich zu verabschieden, brauchen dann aber schnell einen neuen Partner.

Anders als anderen Vogelarten ist es Wellensittichen anatomisch nicht möglich, Fett einzulagern. Somit verfügen sie über keinerlei Notfallreserven. Das macht es gleichzeitig unmöglich, dass die Wellensittiche über viele Stunden am Stück fliegen. Nach maximal drei Stunden müssen sie eine Pause einlegen und sich auf Futtersuche begeben.

Um sich in der Natur zurechtzufinden und sich auch bei Haustierhaltung mit ihren Artgenossen zu verständigen, haben Wellensittiche zahlreiche Laute, die beispielsweise auf Gefahr oder auf die Balz hinweisen können.

Verhalten bei Haustierhaltung

Wellensittiche sind sehr gesellige Tiere, die niemals einzeln gehalten werden sollten. Sie sollten daher mindestens zwei Wellensittiche bei sich aufnehmen.

Die Vorliebe für Gesellschaft führt dazu, dass Wellensittiche sehr zahm werden. Wenn Sie sich bei der Erziehung Mühe geben und sich regelmäßig mit den Tieren beschäftigen, ist es beispielsweise möglich, dass der Wellensittich bei jeder Gelegenheit auf Ihrer Schulter landet und Ihnen ins Ohr trällert.

Fortpflanzung der Wellensittiche

Ist das Weibchen trächtig, wird es zwischen vier bis sechs Eier ins Nest legen. Da es sich um Höhlenbrüter handelt, wird das Nest stets an einem trockenen, dunklen Ort errichtet. Dies ist meist eine Asthöhle. Dort brüten sie gemeinsam mit anderen Wellensittichen, da sie so gesellig sind, dass sie auch während der Brutzeit nicht allein sein möchten.

Außerdem brüten die Vögel nur, wenn es die Witterungsbedingungen zulassen. Wellensittiche, die im Süden Australiens leben, brüten in der Regel zwischen August und Januar. Leben die Tiere im Norden Australiens, ist die Brutzeit normalerweise zwischen Juni und September. Damit ausreichend Nahrung für die Kleinen zur Verfügung steht, werden die meisten Wellensittiche erst nach einer längeren Regenzeit brüten.

Das Foto zeigt ein WellensittichbabyA3pfamily / shutterstock.com

Bis die Jungen schlüpfen, dauert es in der Regel etwa 18 Tage. Nach dem Schlupf sind Wellensittiche nackt und wiegen etwa zwei Gramm. Umso erstaunlicher ist es, dass sie schon nach ca. einem Monat fliegen können. Außerdem sind kleine Wellensittiche nach dem Schlupf blind.

Etwa 50 bis 60 Tage nach dem Schlupf sind die Jungtiere selbst geschlechtsreif.

Männchen und Weibchen erkennen

Im Vergleich zu anderen Vogelarten ist es bei den Wellensittichen sehr leicht, das Geschlecht zu erkennen und hierdurch herauszufinden, ob Sie es mit einem Männchen oder Weibchen zu tun haben.

Sie erkennen dies am Schnabel. Oberhalb des Schnabels befindet sich die sogenannte Wachshaut. Das ist der Bereich, in welchem keine Federn vorhanden sind. Dieser Bereich ist bei Männchen in der Regel blau und bei Weibchen rotbraun oder weiß. Bei Jungvögeln ist dieser Bereich hautfarben bis pink.

Wie alt werden Wellensittiche?

Wellensittiche, die in der Natur leben, werden zwischen 5 bis 10 Jahre alt. Halten Sie die Wellensittiche als Haustiere unter optimalen Bedingungen, können sie sogar 15 bis 17 Jahre alt werden.

Schon gewusst?

Der älteste Wellensittich wurde übrigens 29 Jahre alt.

Wellensittiche als Haustiere halten – das ist zu beachten

Entscheiden Sie sich für einen Wellensittich als Haustier, sollten Sie unbedingt die folgenden Dinge beachten:

  • Der Käfig eines Wellensittichs sollte mindestens 150 x 100 x 60 Zentimeter groß sein. Halten Sie mehrere Vögel, ist ein entsprechend größerer Käfig möglich, je größer, desto besser. Am besten eignet sich eine große Voliere, die den Tieren ganzjährig ermöglicht, sowohl drinnen als auch draußen herumzufliegen
  • Wellensittiche benötigen täglich mehrere Stunden Freiflug, um ihrem Bewegungsdrang nachgehen zu können
  • Für die Haltung sind spezielle Lampen notwendig, die einen niedrigen Frequenzbereich bieten und zugleich UV-Licht abgeben
  • Wellensittiche müssen ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten, damit sie sich nicht langweilen, denn dies kann früher oder später zu Erkrankungen führen
  • Eine artgerechte Fütterung besteht aus Körnern und Samen sowie aus Grünfutter, Gemüse und Obst
  • Der Raum, in welchem der Wellensittich regelmäßig frei fliegen darf, muss speziell gesichert werden
Das Foto zeigt einen Wellensittich der an Kolbenhirse knabbert

Wichtige Fragen und Antworten zum Wellensittich

Wir möchten nachfolgend die wichtigsten Fragen rund um den Wellensittich beantworten. Auf diese Weise finden Sie heraus, ob diese Vogelart als Haustier für Sie geeignet ist.

Ist ein Wellensittich für mich geeignet?

Wellensittiche sind tagaktiv und daher ideal für Menschen geeignet, die am Tag zuhause sind und ausreichend Zeit aufbringen können, um den Tieren mehrere Stunden täglich Freiflüge zu gewähren und sich mit ihnen zu beschäftigen. Dies ist wichtig, denn Wellensittiche haben einen starken Bewegungsdrang und lieben Gesellschaft, nicht nur von ihren Artgenossen, sondern auch von Menschen.

Zu beachten ist allerdings, dass Sie sich schon vor der Anschaffung darüber Gedanken machen, ob Sie den Wellensittich auch langfristig halten können, denn er kann bis zu 17 Jahre alt werden. Außerdem sollten Sie von Anfang an sicherstellen, dass das Tier auch versorgt werden kann, wenn Sie krank oder im Urlaub sind.

Wie laut sind Wellensittiche?

Da Wellensittiche nicht selten als Haustiere in Wohnungen gehalten werden, ist es wichtig, zu wissen, wie laut ein solches Tier ist. Grundsätzlich sind Wellensittiche nicht laut und können daher auch in einer Mietwohnung problemlos gehalten werden. Zu beachten ist jedoch, dass sie permanent Geräusche von sich geben und nur selten wirklich ruhig sind.

Kann ich einen Wellensittich allein halten?

Ganz klar, nein. Wellensittiche sind Gesellschaftstiere, die in freier Wildbahn gemeinsam mit einem Partner in einer Gruppe leben. Es ist daher wichtig, mindestens zwei Wellensittiche zu halten. Achten Sie auf eine gerade Anzahl an Wellensittichen.

Das Foto zeigt zwei Wellensittiche, die sich gern haben

Werden die Tiere alleine gehalten, ist dies nicht nur nicht artgerecht, sondern es kann obendrein zu erheblichem Stress sowie zu Langeweile und damit auch zu schwerwiegenden Erkrankungen führen.

Es reicht also nicht aus, wenn nur Sie sich mit dem Tier beschäftigen, und zwar auch dann nicht, wenn der Welli täglich mehrere Stunden Ausflugszeit bekommt.

Wie schaffe ich es, dass der Wellensittich zahm wird?

Wellensittiche lassen sich gut zähmen, was jedoch nur gelingt, wenn sie das notwendige Vertrauen gefasst haben. Daher ist vor allem Geduld gefragt. Wie Sie den Wellensittich zähmen, haben wir in einem ausführlichen Artikel beschrieben.

Unser Tipp!

Wellensittiche, die in einer Gruppe leben, lassen sich sogar meist leichter zähmen. Dies liegt daran, dass meist nur ein Vogel Vertrauen fassen muss, damit alle anderen Vögel es ihm nachmachen.

Wie viel Zeit muss ich für die tägliche Pflege einplanen?

Wellensittiche sind zwar pflegeleicht, müssen jedoch täglich versorgt werden. Dies dauert ca. 20 Minuten. Hinzu kommt die Zeit, in der die Vögel frei fliegen können. Dies sollten täglich mindestens zwei bis drei Stunden Freiflugzeit sein. Da die Wellensittiche während dieser Zeit nicht unbeaufsichtigt bleiben dürfen, ist auch diese Zeit als Pflegezeit zu beachten.

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