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Das Foto zeigt einen Wellensittich, der fragend schautcynoclub / shutterstock.com

31 Irrtümer über den Wellensittich

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Wellensittiche werden immer öfter als Haustiere gehalten und sind vor allem in deutschen Wohnzimmern keine Seltenheit mehr. Doch selbst wenn wir glauben, viel über unsere gefiederten Freunde zu wissen, gibt es noch immer Irrtümer über den Wellensittich.

Welche Mythen sich hartnäckig halten und welche Wahrheit dahinter steckt, darauf gehen wir in diesem Artikel ein.

1. Wellensittiche können auch mit einem Nymphensittich zusammenleben

Das Foto zeigt einen Wellensittich gemeinsam mit einem NymphensittichLandscapeaway / shutterstock.com

Wellensittiche werden leider immer noch viel zu oft als Einzeltiere gehalten. Dies kann sich auf die Tiere, die in freier Wildbahn in großen Schwärmen unterwegs sind, extrem negativ auswirken. Deshalb sollte ein Wellensittich immer einen Partner bekommen. Allerdings kommt hierfür nur ein anderer Wellensittich infrage. Andere Vogelarten wie beispielsweise Nymphensittiche eignen sich nicht für die Vergesellschaftung mit dem Wellensittich.

Warum ist das so? Wie Menschen aus unterschiedlichen Ländern sprechen auch Wellensittiche unterschiedliche Sprachen und sie legen je nach Rasse verschiedene Verhaltensweisen an den Tag. Das kann nach einiger Zeit des Kennenlernens funktionieren, führt aber in der Realität leider oft dazu, dass die Tiere vereinsamen, obwohl sie einen Partner haben.

Voliere als Chance

Wenn Sie eine große Voliere besitzen, in der verschiedene Vogelarten (jeweils mindestens zwei Tiere!) leben, kann eine gemischte Vergesellschaftung gelingen.

Das Foto zeigt zwei Wellensittiche, die schnäbeln
Wellensittiche haben gemeinsam Spaß
KarepaStock / shutterstock.com

2. Wellensittiche verrichten ihr Geschäft überall

Sie werden es in der Regel nicht erleben, dass sich ein Welli im Flug erleichtert. Vielmehr verrichtet er sein Geschäft beim Sitzen auf einer Stange oder beim Spielen. Um zu verhindern, dass Kot überall hin fliegt, können Sie die Spielplätze und Sitzstangen besser ausrichten.

3. Alle Wellensittiche lieben das Baden

Das Foto zeigt zwei Wellensittiche beim BadenP. Qvist / shutterstock.com

Das ist leider falsch. Es gibt zwar viele Wellis, die das Baden lieben, aber es gibt eben auch Exemplare, die Angst vor Wasser haben oder dieses schlichtweg nicht genießen können. Sie dürfen Ihrem Welli daher gern eine Bademöglichkeit anbieten, sollten aber respektieren, wenn er sie nicht nutzen möchte.

4. Die Wachshaut der Weibchen ist immer braun und die der Männchen immer blau

Auch das stimmt nicht. Die Farbe der Wachshaut verändert sich im Laufe des Lebens und es gibt weitere Umstände, die zu farblichen Veränderungen beitragen können.

Das Foto zeigt verschiedene Farben der Wachshaut beim Wellensittich

So verändert sich die Farbe der weiblichen Wachshaut beispielsweise in ein Dunkelbraun, wenn das Weibchen in Brutstimmung ist. Männchen haben im Jungtieralter oft nur eine blass-blaue Wachshaut, während diese mit zunehmendem Alter sogar violett werden kann.

Wichtig!

Krankheiten wie Tumore und Leberprobleme können sich ebenfalls auf die Farbe der Wachshaut auswirken.

5. Wellensittiche sind in der Lage, ihr Geschlecht zu verändern

Auch das stimmt nicht. Der Irrglaube ist wohl daraus entstanden, dass sich die Wachshaut im Laufe der Zeit verändern kann. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Geschlecht des Wellensittiche.

6. Wellensittich Männchen lernen leichter Sprechen als Weibchen

Das Foto zeigt zwei Wellensittiche. Einer der beiden hat den Schnabel weit offen.Toystory / shutterstock.com

Es gibt durchaus Indizien, die dafür sprechen, dass Männchen sprachbegabter sind. Dies hängt jedoch meist damit zusammen, dass sie mit verschiedenen Lauten Weibchen auf sich aufmerksam machen möchten und sich daher mehr Mühe geben. Männchen die schneller sprechen als die Weibchen kommunizieren meist sehr gern, und zwar auch mit dem Menschen.

Wichtig!

Nicht immer ist es jedoch als gutes Zeichen zu werten, wenn ein Wellensittich ohne Punkt und Komma plappert, denn meist sind es leider vor allem die vereinsamten Tiere, die das Sprechen lernen. Ihnen fehlt schlichtweg ein gefiederter Partner.

7. Bei den Wellensittichen werden nur die Männchen zahm

Das Foto zeigt eine Wellensittich auf dem Schoss eines MenschenSanthosh Varghese / shutterstock.com

Nur die Männchen singen. Nur die Männchen spielen. Nur die Männchen werden zahm … Sie ahnen es: Auch dies stimmt nicht! Wenn Sie sich mit einem weiblichen Wellensittich intensiv beschäftigen und sich gut um ihn kümmern, bestehen gute Chancen, dass auch das Weibchen zahm wird. Denken Sie jedoch daran, einen Wellensittich niemals alleine zu halten.

8. Wellensittiche werden schneller zahm, wenn man sie allein hält

Leider müssen wir dieser Theorie zumindest teilweise zustimmen, denn natürlich werden Wellensittiche eher zahm, wenn sie sich ständig mit dem Menschen beschäftigen anstatt mit einem Artgenossen. Doch genau da ist der Haken, denn Wellis brauchen unbedingt einen Wellensittich-Partner, da sie ansonsten vereinsamen oder negative Verhaltensweisen entwickeln können. Wenn ein Wellensittich besonders schnell zahm wird, bedeutet dies also noch lange nicht, dass er auch glücklich ist.

Das Foto zeigt zwei Wellensittiche, die sich gern haben

Es ist außerdem nicht so, dass Wellensittiche nur zahm werden, wenn sie als Einzeltiere gehalten werden. Auch in der Gruppe lebende Wellis können zahm werden. Sie benötigen hierfür lediglich etwas mehr Geduld. Die Gruppendynamik kann Ihnen außerdem zugutekommen.

Gruppe nutzen!

Fasst eines der Tiere Vertrauen, sind die anderen eher dazu geneigt, sich dies abzuschauen und dann ebenfalls zahm zu werden.

9. Der Welli muss in seiner neuen Umgebung erst einmal mehrere Wochen im Käfig bleiben und darf nicht frei fliegen

Das Foto zeigt einen Wellensittich, der auf den Fingern eines Menschen sitztVyaseleva Elena / shutterstock.com

Natürlich sollte der Wellensittich seine neue Umgebung erst einmal kennenlernen, ehe er freien Wohnungsausflug bekommt. Dafür ist es notwendig, ihn ein oder zwei Tage im Käfig zu lassen, denn auch diesen muss er zuerst kennenlernen.

Mehrere Wochen ohne Freiflug sind jedoch ein echtes Problem, denn der Welli benötigt Freiraum, um seinem Bewegungsdrang nachgehen zu können. Er sollte nach einer sehr kurzen Eingewöhnungsphase mindestens zwei Stunden am Tag frei im Zimmer fliegen können.

Achtung!

Sorgen Sie für die notwendige Sicherheit, damit sich der Welli bei seinem ersten Freiflug nicht verletzen kann.

10. Der Freiflug darf erst erfolgen, wenn der Vogel zahm ist

Das Foto zeigt einen fliegenden WellensittichChristine Bird / shutterstock.com

Dieses Argument zielt darauf ab, dass man seinen Wellensittich ja auch wieder einfangen können muss, wenn er frei fliegt. Doch das würde bedeuten, dass einige Wellis überhaupt niemals frei fliegen dürften, da sie einfach nicht zahm werden wollen. Besser ist es, den Welli frei fliegen zu lassen, aber sicherzustellen, dass er jederzeit wieder ungehindert in seinem geschützten Käfig landen kann.

11. Wellensittiche wissen genau, was sie fressen dürfen

Okay, man sollte meinen, dass Wellensittiche wissen, welche Dinge sie fressen dürfen und welche nicht. Wie sonst sollten sie in freier Wildbahn überleben? Das stimmt natürlich.

Das Foto zeigt einen Wellensittich, der Körner frisstArt Gang / shutterstock.com

Zu bedenken ist jedoch, dass Wellis, die als Haustiere gehalten werden, oft eben nicht mehr diesen Trieb haben, sich selbst zu versorgen. Es kann also passieren, dass gerade der Reiz des Unbekannten dafür sorgt, dass der Vogel sich Leckereien klaut, die eigentlich für seinen Besitzer gedacht waren oder dass er giftige Kräuter frisst.

Wichtig!

In der Reichweite des Wellensittichs sollten sich keine für ihn giftigen Lebens- und Futtermittel befinden.

12. Wie alt der Wellensittich ist, kann man an der Anzahl der Kehltupfen erkennen

Ein ähnliches Gerücht hält sich ja auch beim Marienkäfer und dessen Punkten. Doch stimmt die Annahme, man würde an der Anzahl der Kehltupfen das Alter des Wellensittichs ablesen können? Nein.

Das Foto zeigt einen Hansi Bubi Wellensittichphotomaster / shutterstock.com

Die Anzahl, die Größe, die Form und die Farbe der Kehltupfen hängen schlichtweg vom jeweiligen Farbschlag ab. Nur weil ein Hansi-Bubi beispielsweise sechs Kehltupfen und ein Schauwellensittich zehn Stück hat, kann man also nicht vermuten, dass der eine sechs und der andere zehn Jahre alt ist. Obendrein gibt es sogar Arten, die überhaupt keine (erkennbaren) Kehltupfen haben.

13. Wellensittiche brauchen nur dann einen Partner, wenn der Mensch keine Zeit für ihn hat

Auch auf die Gefahr hin, dass wir uns wiederholen – das stimmt nicht. Wellensittiche leben in freier Wildbahn in großen Schwärmen von teilweise mehreren hundert Vögeln zusammen. Sie brauchen daher mindestens einen, besser sogar mehrere Artgenossen. Dabei sollte es sich im besten Fall um Wellensittiche handeln.

Das Foto zeigt zwei Wellensittiche die sich lieb anschauenAnastasia Blag / shutterstock.com

14. Ich kann den Partner ersetzen, indem ich meinem Welli einen Plastikvogel oder einen Spiegel anbiete

Nein! Der Wellensittich benötigt einen echten Artgenossen, mit dem er sich anfreunden kann. Bieten Sie ihm stattdessen lediglich einen Spiegel oder einen Kameraden aus Kunststoff an, kann dies schwerwiegende Folgen haben.

Oft entwickeln Wellis dann Verhaltensauffälligkeiten wie beispielsweise einen übertriebenen Fütterungstrieb. Dies wiederum kann zu ernsthaften Erkrankungen wie beispielsweise zu einer Kropfentzündung führen.

Das Foto zeigt einen Plastikvogel im Wellensittichkäfig
Plastikvögel haben im wellensittichkäfig nichts zu suchen
Thomas Skjaeveland / shutterstock.com

15. Zwei Wellensittiche machen mehr Schmutz und Lärm als ein einzelner Vogel

Gehen wir der ersten These auf den Grund: Zwei Wellensittiche sind lauter als einer. Im ersten Moment ergibt dies durchaus Sinn, denn wenn zwei plappern, herrscht natürlich mehr Lärm. Doch rollen wir es nun einmal von der anderen Seite auf: Ein einzeln gehaltener Vogel wird den ganzen Tag über laut rufen, in der Hoffnung, dass sich jemand mit ihm beschäftigt und er einen Partner findet.

Zwei Wellensittiche unterhalten sich hingegen leise miteinander. Sie piepsen und zwitschern, aber Sie werden es nicht erleben, dass sich die Tiere permanent anschreien. Es wird also tendenziell nicht lauter, sondern eher leiser.

Das Foto zeigt zwei Wellensittiche auf einem AstMarclSchauer / shutterstock.com

Mit ein bisschen mehr Schmutz müssen Sie natürlich rechnen, denn es macht einen Unterschied, ob ein Wellensittich Kot ablässt oder zwei. Allerdings nimmt hierdurch nicht automatisch die Verschmutzung im Gehege oder in der Wohnung deutlich zu. Schließlich halten sich die Wellis meist gemeinsam an einem Ort auf, sodass auch nur dieser Ort verschmutzt wird und nicht automatisch ein ganzer Raum.

16. Wenn ich eine Wellensittich-Pärchen halte, werden die Vögel auf jeden Fall Nachwuchs bekommen

Damit ist nicht zu rechnen. Es braucht nämlich mehr als nur zwei Wellensittiche unterschiedlichen Geschlechts, um Nachwuchs zu zeugen. Wellensittiche werden beispielsweise nur brüten, wenn sie sich in ihrer Umgebung wohl und sicher fühlen. Haben sie hingegen Stress oder langweilen sich, wird sich kein Bruterfolg einstellen.

Das Foto zeigt ein WellensittichbabyA3pfamily / shutterstock.com

Außerdem stellen sich die für die Brut notwendigen Hormone nur ein, wenn die weiteren Bedingungen stimmen. So wird beispielsweise eine Nisthöhle benötigt, ohne die die Wellis erst gar nicht in Brutstimmung geraten.

Liegen diese Bedingungen nicht vor, werden Wellensittiche auch dann in der Regel nicht brüten, wenn sie immer wieder Geschlechtsverkehr haben.

17. Wellensittiche sind monogam

Woher dieser Irrglaube stammt, ist nicht ganz klar. Auf jeden Fall lässt es sich nicht verallgemeinern, dass Wellensittiche monogam leben.

Ja, bei Tieren, die gemeinsam im Käfig gehalten werden, kommt es oft vor, dass sie einem Partner ihr Leben lang treu sind und es mag auch einige Exemplare geben, bei denen dies in freier Wildbahn stimmt. Tatsächlich ist es jedoch gerade bei wildlebenden Wellensittichen oft so, dass sie nicht monogam leben. Schließlich kann es gerade dort passieren, dass sie sich schnell neu orientieren müssen, beispielsweise weil sich der Schwarm trennen muss.

Das Foto zeigt eine Wellensittichgruppe

18. Wellensittiche benötigen nur wenig Wasser

Das stimmt nicht. In freier Wildbahn in Australien stehen nur wenige Wasserquellen zur Verfügung, sodass Wellis durchaus mit wenig Wasser auskommen können. Dennoch benötigen sie Wasser für einen gesunden Organismus.

Das Foto zeigt einen Wellensittich, der im Wasserstrahl eines Wasserhahns badetKyttan / shutterstock.com

Hinzu kommt, dass es nicht ausreicht, das Wasser alle paar Tage mal zu erneuern. Reinigen Sie die Tränke täglich gründlich und füllen Sie sie mit neuem Wasser auf. Ansonsten können sich Krankheitserreger einnisten, die dem Welli schaden könnten.

19. Wellensittiche brauchen nur Körnerfutter

Auch das ist nicht richtig. Ja, Wellensittiche ernähren sich zum großen Teil von Körnern und Saaten. Diese benötigen sie für eine optimale Verdauung. Dennoch ist es wichtig, auch Frischfutter anzubieten, beispielsweise in Form von Gemüse oder zuckerarmen Obstsorten. Gurke und Apfel und zahlreiche weitere Obst- und Gemüsesorten eignen sich hervorragend für Wellensittiche.

Das Foto zeigt einen Wellensittich der eine Gurke frisstKolotygin Igor / shutterstock.com

Wichtig!

Obst und stärkereiches Gemüse sollten nur selten auf dem Speiseplan stehen, da sie den Welli dick machen können, wenn er zu große Mengen davon verzehrt.

20. Von Frischfutter bekommt mein Wellensittich Durchfall

Das trifft höchstens dann zu, wenn Sie zu schnell die Futterart umstellen oder wenn es sich um verunreinigtes Grünfutter handelt. Tatsächlich bekommen Wellensittiche von Grünfutter weitaus seltener Durchfall als vermutet.

Das Foto zeigt einen Wellensittich mit Paprika

Das hängt damit zusammen, dass aufgrund des höheren Wassergehalts im Futter automatisch mehr Wasser ausgeschieden wird. Wellis scheiden jedoch Kot und Urin zusammen aus, sodass der Kot flüssiger wirkt. Es handelt sich dabei aber nicht um Durchfall.

Durchfall erkennen

Sollte es sich wirklich um Durchfall handeln, erkennt man dies an einer breiigen Konsistenz des Kotes und an einer verschmierten oder sogar verklebten Kloake.

21. Wellensittiche werden schneller zahm, wenn man ihnen kein Futter gibt

Es gibt tatsächlich Besitzer, die ihre Wellis nahezu aushungern lassen, nur um ihnen dann Futter aus der Hand anzubieten. Die Wellensittiche werden hierdurch natürlich auf die Hand kommen, denn sie haben Hunger.

Allerdings ist diese Variante Tierquälerei und daher unbedingt zu vermeiden. Mit Zahmheit oder sogar mit Vertrauen hat es rein gar nichts zu tun, wenn das Tier aufgrund von Hunger auf die Hand kommt! Im Gegenteil: Es wird Ihnen eher weniger vertrauen, wenn Sie es über den Umweg des Futterentzuges „zwingen“.

22. Alle Wellensittiche haben Milben

Das Foto zeigt einen Wellensittich mit einem von Milben befallenen SchnabelKaterina Graghine / shutterstock.com

Auch das stimmt nicht. Wellensittiche haben genauso wenig immer Milben, wie Hude immer Flöhe oder Menschen immer Läuse haben. Milben sind Parasiten, die sich der Welli beispielsweise durch unhygienische Haltungsbedingungen einfangen kann.

Da sich Milben wie andere Parasiten auch in einem Schwarm schnell verbreiten können, sollten die betroffenen Tiere nicht nur umgehend behandelt, sondern auch vorübergehend von der übrigen Gruppe getrennt werden.

Quarantäne

Zieht ein neuer Wellensittich ein und haben Sie bereits andere Vögel, sollte der Neuankömmling zunächst in Quarantäne genommen werden. Wie lange hängt davon ab, ob er tierärztlich untersucht wird oder nicht. Meist sind jedoch mindestens drei Wochen sinnvoll.

23. Mein Wellensittich möchte keinen Freiflug, also bekommt er auch keinen

Es gibt Wellensittichbesitzer, die sich wundern, dass der Welli auch nach mehreren Wochen, in denen die Käfigtür ständig offensteht, niemals aus dem Gehege fliegen. Wellensittiche haben jedoch einen natürlichen Bewegungsdrang.

Somit wird es für das Tier triftige Gründe geben, warum es nicht aus dem Käfig kommen möchte. Entweder ist der Welli zu schreckhaft, zu ängstlich, weil ihn etwas in der Umgebung stört oder er leidet im schlimmsten Fall an einer Erkrankung, die ihn schwach macht.

Das Foto zeigt einen Wellensittich, der zum Abflug bereit istChristine Bird / shutterstock.com

Auch andere Haustiere wie Hunde oder Katzen können dafür sorgen, dass der Welli zu ängstlich ist, um aus dem Käfig zu kommen. Versuchen Sie die äußeren Umstände zu verändern, damit der Welli bald frei fliegt. Wenn er die ganze Zeit über nur in seinem Käfig hockt, wird dies meist schon nach kurzer Zeit zu einem echten Problem.

24. Mit etwas Rotlicht wird der Wellensittich seine Erkältung schnell wieder los

Erkältungen sind bei Wellensittichen nicht selten. Das Problem: Nicht immer ist das, was wir für eine Erkältung halten auch wirklich eine solche. Nasenausfluss kann beispielsweise auch auf eine Entzündung hindeuten. In einem solchen Fall wäre es fatal, eine Wärmelampe zu benutzen, denn die Entzündung würde sich hierdurch noch verschlimmern.

Grundsätzlich ist es so, dass eine Erkältung kommt, einige Tage bleibt und nach wenigen Tagen von selbst wieder abklingt, wie es auch bei uns Menschen der Fall ist. Daher sind vor allem Geduld und eine gute Pflege notwendig.

Wenn es sich wirklich um einen Infekt handelt, kann das Rotlicht unterstützend verwendet werden. Die Lampe schafft es jedoch auf keinen Fall, die Erkältung zu stoppen.

25. Mit Vogelkohle kann man Durchfall behandeln

Das Foto zeigt grünen Kot mit gelblicher FlüssigkeitPegasene / shutterstock.com

Das stimmt tatsächlich. Allerdings gibt es hierbei zwei Probleme:

  1. Wie oben beschrieben, handelt es sich nicht immer um richtigen Durchfall und
  2. Der Durchfall lässt sich zwar „verfestigen“, aber die eigentliche Ursache wird hierdurch nicht behandelt.

Wichtig!

Vogelkohle ist nur eine Akut-Lösung, die jedoch eine Untersuchung beim Arzt sowie eine fachkundige Behandlung auf keinen Fall ersetzen kann.

26. Mein Wellensittich muss nicht frei fliegen – der Käfig ist groß genug

Gemessen am natürlichen Lebensraum des Wellensittichs, dem Kontinent Australien, auf dem er tägliche viele Kilometer zurücklegt, wie groß ist der Käfig denn?

Sie sehen schon: Es gibt keinen Käfig, der groß genug wäre, um einem Wellensittich den freien Ausflug in der Wohnung zu verbieten. Es sei denn, es handelt sich um eine Voliere, die größer ist als ein klassisches Vogelzimmer.

Das Foto zeigt eine Gruppe Wellensittiche in einer VoliereArtex67 / shutterstock.com

Der Wellensittich muss unbedingt genug Platz haben, um auch einmal längere Wege fliegen zu können, ohne sofort anzuecken oder wieder abdrehen zu müssen. In den meisten Käfigen ist dies schlichtweg nicht möglich.

27. Es ist meinem Vogel völlig egal, welchen Käfig er bekommt

Das stimmt ebenfalls nicht. Zunächst einmal sollte es sich um einen möglichst großen Käfig handeln, der den Wellensittichen genug Platz bietet. Hinzu kommt, dass Wellensittiche sich jederzeit orientieren möchten. Ein runder Käfig eignet sich daher nicht.

Ebenfalls völlig ungeeignet sind hohe Käfige, die nur eine geringe Breit aufweisen. Diese eignen sich zwar für einen Papagei, nicht aber für den Welli, der sich liebend gern ausbreitet.

Unser Tipp!

Der Käfig sollte mindestens 80 Zentimeter breit und 45 Zentimeter tief sein, wenn Sie ein Pärchen darin halten möchten. Hinzu sollte täglicher Wohnungsausflug kommen.

Das Foto zweigt zwei Wellensittiche auf der Stange in ihrem KäfigAfrica Studio / shutterstock.com

28. Bei den Wellensittichen balzen nur die Hähne

Auch diesen Irrtum möchten wir widerlegen. Ja, Hähne balzen sehr viel öfter als Weibchen. Wenn Sie genau hinschauen, werden Sie aber mit Sicherheit auch feststellen, dass Weibchen balzen, wenn sie in Stimmung sind.

Das Foto zeigt zwei Wellensittiche die balzenimageBROKER.com / shutterstock.com

29. Die Weibchen singen nicht

Wahr ist sicherlich, dass die Weibchen seltener singen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie es nicht tun oder dass sie es erst gar nicht können. Die Veranlagung ist auch bei ihnen vorhanden und wenn sie sich danach fühlen, werden auch die Weibchen wunderschön singen.

Das Foto zeigt singende WellensittichePrakapenkaAlena / shutterstock.com

30. Es müssen immer zwei Wellensittiche mit unterschiedlichen Geschlechtern gehalten werden, damit diese sich verstehen

Ganz und gar nicht. Vor allem wenn Sie verhindern möchten, dass die Wellis brüten, kann es sogar ratsam sein, zwei Vögel desselben Geschlechts zu wählen. Anders als erwartet, klappt es meist sehr gut, zwei Männchen miteinander zu vergesellschaften.

Die freundschaftliche Liebe kann sogar soweit gehen, dass sich die Tiere gegenseitig füttern. Lediglich bei den Weibchen sollten Sie besonders auf die jeweiligen Charaktereigenschaften achten, wenn Sie zwei von ihnen gemeinsam halten möchten.

31. Ein zweiter Wellensittich sollte erst angeschafft werden, wenn der erste bereits zahm ist

Nein, diese Variante ist nicht artgerecht und sie wird außerdem in der Regel nicht funktionieren. Natürlich wird ein einzelner Welli unter Umständen schneller zahm, denn er wird sich zwangsweise mit dem Menschen beschäftigen, wenn er keinen Artgenossen hat. Allerdings benötigt der Welli unbedingt einen gefiederten Freund, um dauerhaft glücklich und gesund zu sein.

Das Foto zeigt eine Wellensittichgruppe, die ein Apfelstück aus der Hand frisst

Ist der erste Wellensittich nun zahm und Sie holen einen Artgenossen hinzu, wird es sehr wahrscheinlich passieren, dass der bereits zahme Wellensittich sich mehr mit seinem Artgenossen als mit Ihnen beschäftigt. Die bisherige Zahmheit kann hierdurch komplett verlorengehen.

Deshalb ist es sinnvoller, zwei Wellensittiche anzuschaffen und diese gemeinsam handzahm zu machen. Dies gelingt besonders einfach, indem Sie ein Leckerli auf die Hand nehmen und geduldig sind. Sobald einer der Wellis sich traut, wird auch der andere Vertrauen fassen. Auf diese Weise kann es gelingen, beide Wellensittiche zahm zu bekommen und dafür zu sorgen, dass die Tiere umso glücklicher sind.

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