Quarantäne und Eingangscheck

Zieht ein neuer Wellensittich bei Ihnen ein, kann dies für die übrigen Wellis gefährlich werden, denn ungewollt werden teilweise schwere Erkrankungen eingeschleppt, die die gesamte Haltung gefährden. Deshalb ist es wichtig, das neue Tier vollständig zu untersuchen und es für einige Zeit isoliert von den anderen zu halten: Quarantäne für den neuen Wellensittich.

Das ist hinsichtlich der Quarantäne zu beachten

Grundsätzlich sollte die Quarantäne des Neuzuganges mindestens drei, besser sogar sechs Wochen andauern. Schließlich muss die Zeitspanne lang genug sein, um Auffälligkeiten zu erkennen. Ebenso sind Inkubationszeiten der verschiedenen Erkrankungen abzuwarten.

Für die Quarantäne selbst sind zudem die folgenden Dinge wichtig:

• Eingangscheck beim Tierarzt: Der Eingangscheck sollte unbedingt von einem Tierarzt durchgeführt werden, der sich mit Wellensittichen auskennt. Er begutachtet das Tier und kann zudem einen Kropfabstrich durchführen und eine Kotprobe nehmen. Beide Maßnahmen dienen dazu, bestehende Krankheiten schnell zu entdecken und zu behandeln.

• Sauberer Käfig: Bereiten Sie den Käfig optimal vor, schon bevor der neue Wellensittich einzieht. Er sollte nicht nur sauber, sondern auch desinfiziert sein. Verwenden Sie einen geräumigen Käfig, der dem Tier ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten bietet, denn zumindest während der ersten Tage sollte auf den Freiflug verzichtet werden.

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• Räumliche Trennung: Es reicht nicht, den Neuzugang in einem anderen Käfig, aber im selben Zimmer unterzubringen. Schließlich gibt es Erkrankungen, die über die Luft übertragen werden. Die Unterbringung in einem separaten Raum ist daher wichtig. Achten Sie darauf, dass es sich um einen hellen, ruhigen Raum handelt.

Wichtige Hygienebedingungen während der Quarantäne

Natürlich kann sich die Krankheit auch dadurch ausbreiten, dass Sie selbst mit Quarantäne einige wichtige hygienische Aspekte ignorieren. Beachten Sie diesbezüglich Folgendes:

1. Waschen Sie sich gründlich die Hände.
2. Versorgen Sie zunächst die Vögel, die bereits seit längerer Zeit bei Ihnen wohnen.
3. Waschen und desinfizieren Sie sich danach gründlich die Hände.
4. Versorgen Sie erst dann den Neuzugang.
5. Waschen und desinfizieren Sie sich abschließend erneut die Hände, denn einige Erkrankungen können auch für den Menschen oder für andere Haustiere zum Problem werden.

Keine Ausnahme von der Quarantäne

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Es mag für Sie hart klingen, wenn ein Wellis so lange allein leben soll, denn schließlich ist er ja ein Gesellschaftstier. Das mag stimmen, aber bedenken Sie, wie hoch die Gefahr für alle Tiere ist, wenn Sie sich nicht an diese Quarantäne halten!

Deshalb ist es wichtig, dass die Quarantäne auch durchgezogen und nicht – auch nicht für wenige Minuten – unterbrochen wird, denn schon wenige Sekunden gegenseitiger Kontakt können ausreichen, um eine ansteckende Krankheit weiter zu verbreiten.

Die Quarantäne kann für den Wellensittich ggf. verkürzt werden, wenn die Untersuchungsergebnisse vom Tierarzt belegen, dass das Tier keine ansteckenden Krankheiten hat. Aber auch in diesem Fall sollten Sie mindestens drei Wochen separieren, denn es gibt Krankheiten, die sich erst später zeigen.

Der Eingangscheck – Krankheiten rechtzeitig entdecken

Wie erwähnt, sollte zunächst ein Eingangscheck durchgeführt werden, der sicherstellt, dass der Neuankömmling gesund ist. Doch wann sollte dieser Eingangscheck idealerweise durchgeführt werden? Hierzu zwei Anhaltspunkte, die Beachtung finden sollten:

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1. Macht der Vogel einen gesunden Eindruck, sollten Sie mit dem Eingangscheck ca. drei Tage warten. Dies hängt damit zusammen, dass sich einige Erkrankungen erst später zeigen und möglicherweise nicht entdeckt werden, wenn Sie zu früh zum Tierarzt gehen.
2. Wirkt der Vogel abgeschlagen und kränklich, sollten Sie sofort zum Tierarzt gehen, um den Eingangscheck durchführen zu lassen.

Was passiert beim Eingangscheck?

Grundsätzlich sollte der Eingangscheck von einem Tierarzt durchgeführt werden, der sich mit Wellensittichen auskennt. Dieser wird bei seiner Untersuchung drei wesentliche Dinge unternehmen:

1. Eindruck des Vogels: Ein FACHKUNDIGER Tierarzt, der sich mit Wellensittichen auskennt, kann oft schon beim Anschauen des Tieres feststellen, ob möglicherweise eine Krankheit vorliegt. So können beispielsweise die Augen oder das Gefieder erste Anzeichen geben. Außerdem schaut sich der Tierarzt das Gewicht an und findet heraus, ob das Tier optimal ernährt wurde.

2. Kotprobe: Anhand der Kotprobe, mit welcher Kulturen angelegt werden, kann der Tierarzt herausfinden, ob Krankheiten bestehen. Hierfür führt er unter anderem eine mikroskopische Untersuchung des Kots durch oder sendet diesen an ein entsprechendes Labor, wenn genauere Diagnosen notwendig sind.

3. Kropfabstrich: Ein Befall mit Trichomonaden lässt sich feststellen, indem der Kropf untersucht wird. Hierfür führt der Tierarzt ein Abstrich-Stäbchen zum Kropf und entnimmt eine entsprechende Probe, die danach mikroskopisch untersucht wird.

Warum und wann eine Quarantäne beim Wellensittich notwendig ist

Als Quarantäne beim Wellensittich bezeichnet man es, wenn eines oder mehrere Tiere von den übrigen Tieren isoliert gehalten werden, beispielsweise wenn der Verdacht auf eine ansteckende Erkrankung besteht. Die Quarantäne ist in drei Fällen besonders wichtig:

1. Ein neuer Welli zieht bei Ihnen ein: Sie können nicht ausschließen, dass der Vogel, den Sie neu zu den übrigen gesellen möchten, gesund ist. Krankheiten sind dabei längst nicht nur bei Tieren zu erwarten, die aus schlechten Haltungsbedingungen stammen, denn sie können auch von einem soliden Züchter eingeschleppt werden, weil sie teilweise schlecht zu erkennen sind. Daher sollten alle neuen Wellis immer für einige Zeit separat gehalten werden, ehe sie mit den anderen Vögeln vergesellschaftet werden.

2. Einer der Wellensittiche ist krank: Ist es erwiesen, dass einer Ihrer Wellensittiche eine ansteckende Krankheit hat, sollten Sie das Tier umgehend von den anderen isolieren. Andernfalls kann sich die Krankheit rasend schnell ausbreiten und im schlimmsten Fall – je nach Erkrankung – dazu beitragen, dass alle Wellis sterben.

3. Bei Verdacht auf eine Krankheit: Stellen Sie fest, dass Ihr Wellensittich sich merkwürdig verhält, nichts mehr frisst, ein struppiges Gefieder aufweist oder einfach nur „anders“ ist als sonst, ist es an der Zeit, den Tierarzt aufzusuchen. Bis dahin sollten Sie den Welli von den anderen isolieren, denn es könnte eine ansteckende Krankheit bestehen.

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Welche Krankheiten werden besonders oft durch Neuzugänge übertragen?

Die folgenden Krankheiten werden besonders oft von neuen Vögeln in die Gruppe eingeschleppt und können leider verheerende Folgen haben:

• Parasiten wie Würmer oder Milben
• Pilze
• Bakterien wie beispielsweise e. Coli
• Gefiederstörungen und -Erkrankungen wie beispielsweise PBFD
• Chlamydien
• Kokzidiose und Trichomonaden
• Vieren wie Herpes oder Borna