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Das Foto zeigt einen Wellensittich, der eine Feder im Schnabel trägtShutterstockProfessional / shutterstock.com

Gefiederkrankheiten

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Gefiederkrankheiten oder Störungen in diesem Bereich können für den Wellensittich nicht nur mit großen Problemen verbunden sein, sondern auch ernsthafte Folgen haben, die im schlimmsten Fall bis zum Tod führen.

Deshalb sollten Sie in der Lage sein, ein beeinträchtigtes Gefieder schnellstmöglich zu erkennen und danach zu handeln. Damit Ihnen dies gelingt, müssen Sie jedoch wissen, wie ein gesundes Gefieder beim Wellensittich überhaupt aussieht. Auf beide Aspekte möchten wir in diesem Artikel eingehen.

Welche Gefiederkrankheiten können beim Wellensittich auftreten?

Gefiederstörungen sind keine Erkrankungen, sondern Probleme, die aufgrund unterschiedlicher Reize oder Fehlreize auftreten können. So kann es beispielsweise zu einer Störung kommen, wenn der Welli nicht artgerecht ernährt wird, sodass sich die Federn aufgrund eines Nährstoffmangels nicht gut ausbilden können.

Das Foto zeigt einen Wellensittich beim Tierarzt, der Medizin verabreicht bekommtVita_Dor / shutterstock.com

Auch psychische Störungen, die beispielsweise durch Stress ausgelöst werden, können zu einer ernstzunehmenden Problematik führen, vor allem dann, wenn der Welli sich das eigene Gefieder ausreißt.

Um sicherzustellen, dass es sich um keine andere Erkrankung handelt, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, der den Vogel untersuchen kann. Außerdem ist es wichtig, sofort gegen die bestehende Störung vorzugehen.

Ernährungsfehler sind auszugleichen und Sie sollten versuchen, dem Welli ein möglichst stressfreies Leben zu ermöglichen, damit psychische Problematiken schon bald der Vergangenheit angehören.

Wichtig!

Die Mauser findet mehrmals im Leben eines Vogels statt. Dabei fallen die Federn aus und bilden sich innerhalb weniger Wochen nach. Die Mauser ist keine Erkrankung oder Störung, sondern ein ganz natürlicher Vorgang.

Gefiederkrankheiten und -Störungen

Welche Gefiedererkrankungen und -Störungen es beim Wellensittich gibt, erfahren Sie nachfolgend:

Verfärbungen oder geringes Wachstum

Es kann passieren, dass das Gefieder des Wellensittichs nur noch sehr langsam oder überhaupt nicht mehr wächst. Ebenfalls kann es zu Verfärbungen kommen.

Beides kann relativ harmlose Ursachen wie beispielsweise eine Fehlernährung oder ernsthafte Erkrankungen als Ursache haben. Deshalb ist es wichtig, umgehend einen Tierarzt aufzusuchen, damit dieser sich den Welli genau anschauen kann.

Das Foto zeigt einen Wellensittich beim TierarztAbrym / shutterstock.com

Feather-Duster

Das Feather-Duster-Syndrom ist für Wellensittiche besonders unangenehm, denn hierbei wachsen die Federn immer weiter, solange, bis der Wellensittich aussieht wie ein Staubwedel, wodurch auch der Name dieser Erkrankung entstanden ist.

Außerdem kann es bei diesem Syndrom passieren, dass auch die Krallen sowie der Schnabel immer weiter wachsen. Auch wenn dies auf den ersten Blick recht unproblematisch klingen mag, sollten Sie bedenken, dass das ständige Wachstum mit einem hohen Energieverbrauch verbunden ist, den der Organismus des Wellensittichs auch erstmal stemmen können muss.

Deshalb führt diese Erkrankung leider meist zu einem schnellen Tod der Tiere. Viele von ihnen erreichen nicht einmal das erste Lebensjahr.

Federrupfen

Das Foto zeigt einen Wellensittich ohne Federnatsurkan / shutterstock.com

Es gibt Wellensittiche, die dazu neigen, sich ständig die Federn zu rupfen. Sie sind hierdurch sozusagen nackt, können nicht mehr fliegen und bauen immer weiter ab. Deshalb sollten Sie das Federrupfen immer ernst nehmen und sich sofort auf Ursachensuche begeben.

Oft stecken eine fehlerhafte Ernährung oder Probleme in der Haltung dahinter. Federrupfen sollte unbedingt durch einen Tierarzt begutachtet werden, denn dieser kann ggf. Medikamente verschreiben, die das Leiden lindern.

Französische Mauser

Die französische Mauser ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die sich stark auf die Lebensqualität und leider auch auf das Lebensalter der Wellis auswirken kann. Sie wird durch Viren übertragen und sorgt dafür, dass viele oder im schlimmsten Fall sogar alle Federn dauerhaft ausfallen. Dies sorgt dafür, dass die Tiere nicht mehr fliegen können und hierdurch ein langweiliges und vereinsamtes Leben führen.

Blutkielverletzungen

Das Foto zeigt Federkiele beim WellensittichYashkin Ilya / shutterstock.com

Während der Mauser verliert der Vogel seine Federn, ehe kurz danach das neue Federwachstum einsetzt. Das bedeutet, dass die Federn sozusagen erst durch die Haut geschoben werden müssen. Die Kiele sind zunächst noch vollkommen umschlossen und die Federn entfalten sich erst nach einiger Zeit.

Damit sich die neuen Federn überhaupt bilden können, wird der Schaft, der später hohl ist, während der Bildungsphase mit Blut versorgt. Kommt es nun zu einem mechanischen Reiz, kann es zum sogenannten Blutkiel kommen. Das bedeutet, dass eine Blutung eintritt, die unbedingt gestillt werden muss.

PBFD

PBFD steht für Psittacine Beak and Feather Disease, betrifft also den Schnabel und die Federn. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung, bei der es zu einem großflächigen Verlust des Gefieders beim Wellensittich kommt. Diese Erkrankung wird durch Viren übertragen und kann sich daher auf alle Vögel ausbreiten.

Deshalb sollten Sie besondere Vorsicht walten lassen, wenn Sie es mit PBFD zu tun haben. Heimtückisch ist, dass diese Krankheit sich bei jedem Vogel anders zeigt, vor allem in den unterschiedlichen Altersklassen. Deshalb ist sie nicht immer eindeutig zu erkennen.

Die häufigsten Symptome dieser Erkrankung sind ein gehemmtes Wachstum der Federn oder gedrehte Federn. Auch können die Federn plötzlich eine andere Farbe aufweisen und es kann zu Einblutungen im Schaft der Feder kommen. Hinzu kommen bei vielen betroffenen Vögeln Veränderungen im Bereich des Schnabels. So kann sich dieser beispielsweise verfärben.

Das Foto zeigt einen Wellensittich, der nur sehr wenig Federn hatEliine / shutterstock.com

Jugendmauser

Die Jugendmauser ist im Grunde weder eine Krankheit noch eine Störung, sondern ein ganz normaler Vorgang. Sie beschreibt den ersten Federwechsel, also die erste Mauser. Die Wellis verlieren die Federn und es bilden sich schnell neue.

Kahle Stelle am Hinterkopf

Es gibt Wellensittiche, bei denen sich im Laufe der Zeit sozusagen eine Glatze am Hinterkopf bildet. Warum dies geschieht, ist nicht abschließend geklärt. Oft liegt es jedoch daran, dass der Partner es mit der Gefiederpflege im Kopfbereich übertreibt und das Gefieder ausreißt. Es ist daher nicht möglich, diese „Erkrankung“ zu therapieren.

Schockmauser als Gefiederkrankheit beim Wellensittich

Die Schockmauser wird auch als Schreckmauser bezeichnet. Dies deutet bereits darauf hin, dass es sich um keine klassische Mauser handelt, sondern um eine Variante, die durch Stress ausgelöst wird. Von einer Sekunde auf die andere ist der Vogel also in der Lage, Federn abzuwerfen.

Doch warum ist das so? Die Begründung hierfür ist ganz einfach: Wird ein Vogel beispielsweise von einer Katze oder einem anderen natürlichen Fressfeind gefangen, wirft er in Panik Teile seiner Federn ab, um hierdurch besser entkommen zu können. Die Katze ist dann nicht mehr in der Lage, ihn fest im Griff zu halten.

Stockmauser

Das Foto zeigt einen Wellensittich mit sehr wenigen FedernVyaseleva Elena / shutterstock.com

Stockmauser bedeutet, dass die eigentliche Mauser nicht so funktioniert, wie sie soll, also sozusagen ins Stocken gerät. Das zeigt sich beispielsweise durch ein struppiges und mattes Gefieder, aber auch durch Federhülsen, die sich nicht öffnen.

Die Ursachen für die Stockmauser können vielseitig sein. So kann es beispielsweise aufgrund eines Vitamin- oder Nährstoffmangels hierzu kommen. Doch auch fehlendes UV-Licht oder eine zu geringe Luftfeuchtigkeit können die Stockmauser begünstigen.

Wie sieht gesundes Gefieder beim Wellensittich aus?

Ein gesundes Gefieder zeichnet sich durch einen leichten Glanz sowie durch seine Ebenmäßigkeit aus. Wirkt das Gefieder jedoch stumpf oder zerzaust bzw. struppig, kann dies auf eine Gefiederkrankheit beim Wellensittich hindeuten.

Lediglich während der Mauser kann es passieren, dass das Gefieder zeitweise struppig wirkt. Dies gibt sich jedoch innerhalb weniger Wochen von selbst wieder und ist normalerweise kein Grund zur Sorge.

Das Foto zeigt einen Wellensittich von der Seitephotomaster / shutterstock.com

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