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Das Foto zeigt einen struppigen WellensittichAnca Dumitru / shutterstock.com

Aspergillose

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Die Aspergillose beim Wellensittich ist eine ernstzunehmende Pilzerkrankung. Sie kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Positiv ist jedoch, dass Aspergillose nicht ansteckend ist. Was genau sich dahinter verbirgt und wie man der Pilzerkrankung vorbeugt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist Aspergillose?

Das Foto zeigt einen Wellensittich auf dem BodenVyaseleva Elena / shutterstock.com

Bei der Aspergillose handelt es sich um eine Atemwegsinfektion, die durch Schimmelpilze verursacht wird. Leider sind relativ viele Wellensittiche davon betroffen, insbesondere diejenigen, die ausschließlich Körnerfutter angeboten bekommen.

Angegriffen sind in der Regel die Nase, die Luftsäcke, die Lunge, die Nasennebenhöhlen und die Luftröhre.

Achtung!

Die Erkrankung kann eine sogenannte systemische Infektion auslösen und daher im schlimmsten Fall tödlich enden.

Die Schimmelpilze – Aspergillus fumigatus, Aspergillus flavus und Aspergillus niger – kommen überall in der Umwelt vor und können sich daher auch auf den Wellensittich negativ auswirken. Dies gilt vor allem, wenn das Tier ein geschwächtes Immunsystem hat, beispielsweise aufgrund einer zu häufigen Anwendung von Antibiotika.

Aspergillose beim Wellensittich erkennen – Symptome

Das Foto zeigt einen Wellensittich der sein Gefieder putztSmeerjewegproducties / shutterstock.com

Grundsätzlich lässt sich die Aspergillose in eine akute und in eine chronische Variante unterscheiden.

Die akute Aspergillose

Die Anzeichen einer akuten Aspergillose können sein:

  • Schnelle Atmung und pfeifende Atemgeräusche
  • Offensichtliches Hecheln
  • Der Wellensittich macht einen langen Hals, um besser Luft zu bekommen
  • Schwanzwippen
  • Veränderung der Stimme bis hin zum Verlust
  • Appetitverlust bis hin zur totalen Futterverweigerung
  • Das Schnabelhorn verfärbt sich bläulich
  • Vermehrtes Trinken
  • Plötzlicher Tod
Das Foto zeigt einen Wellensittich beim Tierarzt, der Medizin verabreicht bekommtVita_Dor / shutterstock.com

Die chronische Aspergillose

Wichtig!

Leider ist eine chronische Form oft nicht so einfach zu erkennen, da sie sich „einschleicht“.

Die Anzeichen einer chronischen Aspergillose können sein:

  • Verstopfte Nase und Nasenausfluss
  • Häufiges Niesen
  • Juckreiz im Bereich der Nase
  • Der Wellensittich gähnt oft
  • Trotz normaler Futteraufnahme nimmt der Wellensittich ab
  • Ausfluss aus den Augen bis hin zu Augenentzündungen
  • Glanzloses Gefieder, das teilweise struppig wirkt
  • Kaputter Schnabel
  • Entzündete Gelenke
  • Muskelschwund
  • Wippender Schwanz
Das Foto zeigt einen kranken WellensittichBetterPhoto / shutterstock.com

Symptome einer systemischen Infektion

Leider können sich die Schimmelpilzsporen nicht nur auf das Atemsystem legen, sondern sich von hier aus auch auf den gesamten Körper ausweiten. Kommt es zu einer systemischen Infektion, die auch Magen-Darm, Herz, Leber, Milz und Nieren befallen kann, sollten Sie zudem auf die folgenden Symptome achten:

  • Grüner Kot spricht für eine Erkrankung der Leber
  • Vermehrte Urinausscheidung durch Gift im Körper
  • Schmerzen können auf eine Gelenkerkrankung wie Gicht hindeuten
  • Zittern, Krampfanfälle, Gleichgewichtsstörungen, ein schiefer Hals bis hin zu Lähmungen sprechen für ein neurologisches Problem

Diagnose und Behandlung

Das Foto zeigt einen Wellensittich im Käfigeleonimages / shutterstock.com

Da gerade die chronische Form der Aspergillose unangenehme Symptome verursacht, die jedoch unspezifisch sein können, ist es nicht leicht, sie zu erkennen. Selbst erfahrenen Tierärzten bleibt daher oft nur eine Diagnosestellung über ein Ausschlussverfahren. Dieses kann sich jedoch einige Zeit hinziehen.

Wichtig!

Damit der Vogel eine möglichst hohe Überlebenschance hat, sollte man bereits bei den kleinsten Anzeichen einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen.

Eine Behandlung mit einem Pilzmittel nimmt mehrere Wochen in Anspruch und kann die Leber sowie die Nieren stark schädigen. Im Vergleich zum Tod kann sie jedoch das geringere Übel darstellen. Hierüber wird Sie der Tierarzt im individuellen Fall beraten.

Sinnvoll ist es zudem, das Immunsystem des Wellensittichs zu stärken, beispielsweise durch die Verabreichung von Vitamin A und hochwertigem Futter, welches einen hohen Anteil an Eiweiß enthalten sollte.

Eine Wärmelampe kann das Wohlbefinden des Wellensittichs ebenso steigern. Außerdem sollten Sie auf ausreichend Wasser sowie optimale hygienische Bedingungen achten.

Ob der betroffene Wellensittich Überlebenschancen hat und wie diese stehen, hängt zum einen davon ab, wie weit sich der Pilz bereits ausgebreitet und die Organe geschädigt hat und zum anderen davon, wie alt und fit der Vogel ist.

Das Foto zeigt einen Wellensittich mit MedikamentenMilos Momcilovic / shutterstock.com

Ursachen von Aspergillose beim Wellensittich

Zu einer Erkrankung durch den Schimmelpilz kann es nur dann kommen, wenn der Vogel damit in Berührung kommt. Das Risiko hierfür ist allerdings recht hoch, da sich die Sporen nicht nur im Futter, sondern auch in der Atemluft befinden können. Recht häufig finden wir den Schimmelpilz in den folgenden Bereichen:

  • Verdorbenes Futter (beispielsweise durch falsche Lagerung oder Überlagerung)
  • Getreide, Nüsse, Sonnenblumenkerne
  • In Topfblumenerde
  • In feuchten Nistmaterialien sowie in feuchter Einstreu
  • In feucht-warmen Räumen, die gleichzeitig staubig sind, wie es beispielsweise oft im Keller oder auf dem Dachboden der Fall ist
Das Foto zeigt einen Wellensittich, der Körner frisstArt Gang / shutterstock.com

Diese Faktoren erhöhen zwar das Risiko einer Erkrankung, reichen jedoch meist nicht aus, um den Wellensittich krank zu machen. Kommen hingegen weitere Faktoren wie beispielsweise ein geschwächtes Immunsystem oder Stress hinzu, steigt das Risiko für eine Anfälligkeit enorm.

Folgende Dinge können das Immunsystem schwächen:

  • Vitamin- und Nährstoffmangel (beispielsweise Vitamin-A-Mangel)
  • Trockene Schleimhäute aufgrund von Heizungsluft
  • Vermehrte Anwendung von Antibiotika (da die Darmflora zerstört wird)
  • Schlechte Haltungs- und Hygienebedingungen
  • Unterernährung
  • Stress
Das Foto zeigt einen Vogel mit struppigem GefiederVladimir Gudvin / shutterstock.com

Aspergillose beim Wellensittich vorbeugen

Schimmelpilze kommen überall in der Natur vor und sind in kleinen Mengen und für gesunde Wellensittiche in der Regle nicht problematisch. Gefährlich werden sie erst dann, wenn sie sich unkontrolliert ausbreiten. Sie als Halter können dem zumindest entgegenwirken, indem Sie die folgenden Dinge beachten:

  • Achten Sie auf eine saubere Hygiene in der Voliere und darauf, dass der Käfig gut belüftet ist.
  • Die Einrichtung des Käfigs einschließlich der Sitzstangen sollten Sie regelmäßig gründlich reinigen.
  • Reinigen Sie alle Futter- und Wassernäpfe täglich und wechseln Sie zweimal täglich das Trinkwasser.
  • Altes Trockenfutter muss man täglich entsorgen und Frischfutter nach vier Stunden durch neues ersetzen.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Wellensittich ausreichend Freiflüge und andere Bewegungsmöglichkeiten bekommt
  • Verunreinigte oder nasse Einstreu muss man umgehend entfernen und durch saubere ersetzen.
  • Achten Sie auf eine artgerechte, vielseitige Ernährung, die jedoch keine Nüsse beinhalten sollte.
  • Ihr Wellensittich sollte keinen Stress haben.
Das Foto zeigt einen Wellensittich in einem VogelkäfigVyaseleva Elena / shutterstock.com

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