Der Wellensittich benötigt in seinem Käfig unbedingt Vogelsand, und zwar nicht nur aus hygienischen Gründen, sondern auch, weil er diesen für seine Verdauung benötigt. Deshalb ist es wichtig, speziellen Sand zu verwenden, der die notwendigen Eigenschaften erfüllt, um dem Welli keinen Schaden zuzufügen.
Was ist eigentlich Vogelsand?
Vogelsand ist ein spezieller Sand aus Quarz, welcher abgerundete Körner beinhaltet. Um besonders effektiv zu wirken, ist er in der Regel mit Muschelgrit und Kalk angereichert.
Damit die Sandkörner abgerundet sind, werden sie beim Verarbeitungsprozess sozusagen abgeschliffen. Hierdurch minimiert sich das Verletzungsrisiko für den Wellensittich deutlich.
Warum ist Vogelsand wichtig?
Vielleicht stellen Sie sich die Frage, warum Sie unbedingt Vogelsand verwenden sollten und nicht einfach irgendeine andere Einstreu benutzen können. Diese Frage ist durchaus berechtigt und sehr einfach zu beantworten:
Der Wellensittich kotet nicht nur in den Sand hinein, sondern er frisst die kleinen, runden Körner auch. Dies mag für Sie befremdlich sein, doch für die Verdauung des Wellensittichs sind diese kleinen Sandkörner immens wichtig. Durch die Muskelbewegungen im Darm des Vogels bewegen sich die Steine und zersetzen hierdurch das Futter.
Abgesehen davon enthält Vogelsand auch Kalk und andere Mineralien. So ist der Wellensittich stets mit allen notwendigen Nährstoffen optimal versorgt.
Vor- und Nachteile von Vogelsand
Die größten Vorteile des Vogelsandes liegen vor allem darin, dass selbst kleinste Veränderungen im Kot sichtbar werden und dass die Vögel den Sand wie gesagt auch picken können, um die Verdauung zu fördern und mit Nährstoffen optimal versorgt zu werden.
Hinzu kommt, dass der Vogelsand günstig ist und Sie ihn in jedem Zoofachgeschäft kaufen können.
Im Vergleich zu anderen Einstreuarten hat der Vogelsand obendrein den Vorteil, dass er nicht oder nur sehr selten schimmelt.
Nachteilig ist, dass der Sand stark staubt, was für den Vogel selbst kein Problem ist. Sind Sie jedoch Allergiker, kann dies für Sie zum Problem werden. Sind die Körner zu fein oder zu scharfkantig, kann dies zu Verletzungen im Kropfbereich des Wellensittichs führen.
Ein weiterer Nachteil des Vogelsandes besteht darin, dass er kaum Feuchtigkeit aufsaugt.
Vorteile im Überblick
- Gute Hygiene
- Optimal geeignet zur Verdauungsförderung
- Preisgünstig
- Überall problemlos erhältlich
- Schimmelt nicht
Nachteile im Überblick
- Starke Staubbildung
- Verletzungsgefahr des Kropfes
- Saugt kaum Feuchtigkeit auf
Vogelsand richtig verwenden
Damit es Ihrem Wellensittich rundum gut geht, sollten Sie ihm nicht nur Vogelsand anbieten, sondern diesen auch korrekt anwenden. Achten Sie diesbezüglich unbedingt auf die folgenden Dinge:
- Bedecken Sie den Käfigboden etwa einen bis zwei Zentimeter dick mit dem Vogelsand
- Entfernen Sie täglich grobe Verschmutzungen in Form von Kot und Futterresten aus dem Sand
- Spätestens alle fünf Tage sollten Sie den Sand aus dem Käfig entfernen, den Käfig gründlich reinigen und neuen Sand einfüllen
Wichtig!
Vogelsand darf nicht im Biomüll entsorgt werden, da er tierische Exkremente enthält. Er gehört daher in die Restmülltonne.
Kosten für Vogelsand
Im Handel werden verschiedene Arten von Vogelsand für den Wellensittich angeboten, die allesamt unterschiedliche Preise aufweisen. Die genauen Kosten hängen stark vom Hersteller ab. Einen Sack mit 25 Kilo Inhalt erhalten Sie für einen Preis zwischen 10 bis 17 Euro.
Andere Sandarten für den Wellensittich
Im Handel wird auch klassischer Spielsand angeboten und aufgrund des günstigen Preises sind Sie möglicherweise versucht, diesen zu verwenden. Hiervon möchten wir jedoch dringend abraten, denn derartige Sandarten können für den Vogel mit einem hohen gesundheitlichen Risiko verbunden sein. Außerdem sollten Sie keinen Sand vom Strand für den Wellensittich nutzen.
Der Vogelsand für den Wellensittich zeichnet sich wie gesagt durch seine speziellen runden Körner aus, durch die sichergestellt wird, dass der Vogel keine innerlichen Verletzungen befürchten muss. Bei Spielsand oder Strandsand ist dies jedoch nicht der Fall. Hinzu kommt, dass Sand, den Sie frisch vom Strand mitbringen, oft verunreinigt ist, was für das Tier eine erhebliche Gefahr bedeutet.
Alternativen zum Vogelsand
Es gibt verschiedene Einstreu-Alternativen, die jedoch nicht statt des Vogelsandes, sondern lediglich als Ergänzung verwendet werden sollten, damit der Welli weiterhin seine dringend benötigten runden Körner bekommt.
Wenn Sie sich für eine der nachfolgenden Alternativen entscheiden, sollten Sie dem Tier daher stets eine separate Schüssel mit Sand in den Käfig stellen, damit er sich daran bedienen kann.
Buchenholzgranulat
Buchenholzgranulat besteht aus kleinen Holzstücken in unterschiedlichen Größen. Wenn Sie sich für diese Variante entscheiden, sollten Sie unbedingt auf eine große Körnung achten, denn diese stellt sicher, dass der Welli das Granulat nicht versehentlich verschluckt.
Vorteile von Buchenholzgranulat
- Staubt kaum
- Saugfähig
- Hochwertiger Look im Käfig
- Wellensittiche spielen gern mit dem Granulat
Nachteile von Buchenholzgranulat
- Hohe Schimmelgefahr bei Feuchtigkeit
- Kotveränderungen können nur schwer erkannt werden
- Vergleichsweise teuer
- Fördert den Bruttrieb
- Ist nicht in jedem Geschäft erhältlich
Kleintierstreu bzw. Hanfeinstreu
Die Kleintierstreu bezeichnet man auch als Hanfeinstreu. Man gewinnt sie aus der Hanfpflanze. Sie besteht aus kleinen Partikeln, die für den Wellensittich in der Regel unbedenklich sind. Sie sollten jedoch sicherstellen, dass keine spitzen Bestandteile enthalten sind.
Vorteile der Hanfeinstreu
- Gute Saugfähigkeit
- Geringes Schimmelrisiko
- Kotveränderungen werden schnell sichtbar
- Federn können gebunden werden
- Angenehm weich
- Wellis knabbern gern daran herum oder spielen damit
Nachteile der Hanfeinstreu
- Stark staubbildend
- Nicht in jedem Geschäft erhältlich
Mais-Einstreu
Die Mais-Einstreu stellt man aus getrockneten Maiskörnern her. Sie ist in Deutschland nur schwer erhältlich, da es sich um eine recht neue Variante handelt.
Vorteile der Maiseinstreu
- Gute Saugfähigkeit
- Wenig anfällig für Schimmel
- Kaum staubbildend
- Veränderungen im Kot können schnell und zuverlässig erkannt werden
- Sehr weich
Nachteile der Maiseinstreu
- Vergleichsweise teuer
- Nur in wenigen Geschäften erhältlich
- Keine gute Beschäftigungsmöglichkeit
Heu
Auch Heu kann man als Einstreu für Wellensittiche verwenden, beispielsweise Timothy-Heu oder Alfalfa-Heu. Das Heu ist angenehm weich und kann obendrein zum Spielen verwendet werden.
Vorteile von Heu
- Weicher Untergrund
- Natürliches Material
- Gute Spielmöglichkeit
- Bindet Federn
Nachteile von Heu
- Hohe Schimmelgefahr
- Nur wenig saugfähig
- Die für Wellensittiche geeigneten Heusorten werden nicht in jedem Geschäft angeboten.
Papier und Küchenpapier
Küchen- und Zeitungspapier eignen sich ebenfalls als Einstreu für Wellensittiche. Da Zeitungen jedoch Druckerschwärze enthalten, sollte bevorzugt auf das Küchenpapier zurückgegriffen werden.
Vorteile von Küchenpapier
- Bindet Feuchtigkeit sehr gut
- Keine Schimmelgefahr
- Keine Staubbildung
- Kann problemlos ausgewechselt werden
- Veränderungen im Kot sind auf einen Blick sichtbar
- Vergleichsweise kostengünstig
Nachteile von Küchenpapier
- Staub und Federn werden nicht gebunden
- Papier und Küchenpapier müssen täglich erneuert werden, um die hohen hygienischen Standards zu erreichen
Ungeeignete Einstreu-Arten für Wellensittiche
Verwenden Sie für Ihre Wellensittiche auf keinen Fall Sandpapier, auch wenn dieses für Wellensittiche explizit ausgewiesen ist. Leider bekommen viele Vögel von den rauen Stellen des Papiers Geschwüre an den Füßen, die überaus schmerzhaft sein können.
Katzenstreu ist die schlimmste Einstreu-Art, die Sie Ihren Wellensittichen antun können. Dies hängt mit dem Material an sich zusammen, denn es kann sein, dass die Wellis Bestandteile einatmen, die eine Atemnot auslösen können. Außerdem quillt das Katzenstreu je nach Sorte teilweise um das Zehnfache auf. Sie können sich also vorstellen, dass akute Lebensgefahr bestehen würde, wenn der Welli Katzenstreu fressen würde.