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Das Foto zeigt einen Wellensittich der eine Decke anknabbertSakura Okayu / shutterstock.com

Vergiftung

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Eine Vergiftung kann für den Wellensittich zur ernsthaften Gesundheitsgefahr werden. Leider ist es gar nicht so selten, dass sich Wellensittiche vergiften, denn viele Dinge, die für uns Menschen harmlos sind, bergen für den Vogel ein erhebliches Risiko.

Wie Sie Vergiftungen erkennen und wie Sie sie im besten Fall vermeiden, erfahren Sie hier.

Eine Vergiftung beim Wellensittich erkennen

Das Foto zeigt einen Wellensittich mit einem schiefen HalsSakura Okayu / shutterstock.com

Wenn der Wellensittich an einer Vergiftung leidet, ist sofortiges Handeln gefragt, denn Minuten können über Leben und Tod entscheiden.

Stellen Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome fest, sollten Sie umgehend einen vogelkundigen Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen:

  • Wässriger, grüner Stuhl (zu Beginn einer Vergiftung)
  • Die weißen Teile des Kots verfärben sich rot, da Blut beigemischt ist
  • Der Wellensittich wird so schwach, dass er kaum noch fliegen kann
  • Der Vogel kann sich kaum noch auf der Stange halten, da der Greifreflex nachlässt. Er wird deshalb vermehrt auf dem Boden sitzen
  • Wellensittich erbricht oder würgt sehr häufig
  • Der Vogel reißt den Schnabel immer wieder auf, um nach Luft zu schnappen
  • Es kann zu Krampf- und Zitteranfällen kommen, da das Nervensystem durch das Gift angegriffen wird
  • Es kann zu Schiefhals und Lähmungserscheinungen kommen
  • Der Wellensittich wird möglicherweise blind
  • Zum Schluss tritt leider meist der Tod ein
Das Foto zeigt grünen, flüssigen Durchfall vom WellensittichPegasene / shutterstock.com

Bei einer Schwermetallvergiftung, die meist schleichend über Tage oder sogar Wochen passiert, können die folgenden Symptome hinzukommen:

  • Der Wellensittich ist müde, schläft viel und wirkt lethargisch
  • Er nimmt stark ab

Sofortmaßnahmen beim Feststellen einer Vergiftung

Bei einer akuten Vergiftung kommt es oft auf Minuten an. Deshalb sollten Sie nicht lange darüber nachdenken, ob Ihr Verdacht stimmt oder nicht, sondern unverzüglich einen vogelkundigen Tierarzt oder eine Notfall-Tierklinik aufsuchen.

Versuchen Sie auch nicht, mit Hausmitteln zu experimentieren, denn hierdurch verlieren Sie wertvolle Zeit, die Ihren Vogel das Leben kosten kann!

Unser Tipp!

Bei einem Verdacht, was die Vergiftung ausgelöst haben könnte, eine Probe (Pflanze, Lebensmittels, Chemikalie) mitnehmen. Diese dient der schnellen Untersuchung und der raschen Einleitung von Gegenmaßnahmen. Hat der Vogel gekotet oder erbrochen, Proben hiervon mitnehmen, denn diese können dem Arzt wichtige Erkenntnisse liefern.

Transport in die Tierklinik

Der Transportweg ist für den Wellensittich mit viel Stress verbunden, welcher ihm wertvolle Lebensenergie raubt. Es ist daher wichtig, den Welli während des Transports in seiner Box warm zu halten und die Box abzudunkeln. Natürlich sollte aber ausreichend Sauerstoff hineingelangen.

Wellensittich Behandlung bei einer Vergiftung

Das Foto zeigt einen Wellensittich in einem dunklen Käfig mit geschlossenen Augen
Bei Vergiftungserscheinungen die Transportbox abdunkeln!
Abdullah Masum / shutterstock.com

Die Behandlung hängt in hohem Maße davon ab, mit was sich der Wellensittich vergiftet hat und wie sein aktueller Zustand ist. Es gibt leider Fälle, in denen der Wellensittich eingeschläfert werden muss, da ihm nicht mehr zu helfen ist.

Grundsätzlich wird der Tierarzt versuchen, die Nieren und die Leber zu entlasten, denn diese sind besonders stark betroffen. Es werden Infusionen verabreicht und in der Regel muss für einige Zeit eine Zwangsernährung stattfinden.

Auch besondere Medikamente, die die Ausleitung des Gifts fördern, müssen eingenommen werden. Da Sie dies zuhause nicht gewährleisten können, wird der Vogel für ein paar Tage stationär aufgenommen und beim Tierarzt bzw. in der Tierklinik versorgt. Dies ist natürlich mit entsprechenden Kosten verbunden.

Wichtig!

Im Handel gibt es Produkte wie Heilerde oder Vogelkohle. Diese können bei leichten Verstimmungen helfen. Bei einer akuten Vergiftung sollte man allerdings die Finger hiervon lassen. Die Wirkung dieser Präparate reicht nicht aus, um den Wellensittich gesund zu machen. Begeben Sie sich umgehend zum Tierarzt!

Das Foto zeigt einen Wellensittich mit MedikamentenMilos Momcilovic / shutterstock.com

Welche Überlebenschancen hat der Wellensittich bei einer Vergiftung?

Grundsätzlich gilt – je eher Sie die Vergiftung erkennen und je schneller Sie handeln, desto besser stehen die Chancen des Wellensittichs, gesund zu werden. Allerdings hängen die Überlebenschancen auch stark von der Menge des aufgenommenen Gifts ab. Begeben Sie sich daher umgehend zum Tierarzt und lassen Sie den Vogel behandeln. Ansonsten kann das Tier innerhalb weniger Stunden oder im schlimmsten Fall sogar innerhalb von Minuten versterben.

Wenn sich der Vogel eine chronische Vergiftung (beispielsweise durch Schwermetall) zugezogen hat, wird er leider, wenn er überhaupt überlebt, mit dauerhaften Schädigungen leben müssen.

Wie vergiften sich Wellensittiche?

Das Foto zeigt einen Wellensittich der mit Perlen spieltInna_Kandybka / shutterstock.com

Vergiftungen finden in der Regel statt, wenn der Wellensittich frei fliegt. Doch auch der Käfig birgt einige Gefahren, die Ihnen möglicherweise nicht bewusst sind.

Ursachen für eine Vergiftung beim Wellensittich

Die häufigsten Ursachen für Vergiftungen beim Wellensittich sind Ankanbbern, verschlucken, einatmen.

Vergiftung durch Anknabbern: Knabbert der Wellensittich an einer für ihn giftigen Pflanze, kann dies innerhalb weniger Minuten zu ernsthaften Vergiftungserscheinungen führen. Allerdings kann es auch zu einer schleichenden Vergiftung kommen, beispielsweise durch das Anknabbern von Schwermetallen wie Blei.

Wichtig!

Im Handel werden leider noch immer Wellensittichkäfige mit Bleianteil angeboten. Einen solchen Käfig sollten Sie auf keinen Fall kaufen, denn er stellt für den Welli ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.

Das Foto zeigt zwei wellensittiche die auf dem Teppichboden sitzenLuvtinytoes / shutterstock.com

Vergiftung durch Verschlucken und Trinken: Pflanzenteile, die verschluckt werden oder chemische Reinigungsmittel, die versehentlich getrunken werden, weil sie offen in der Wohnung herumstehen – all das kann ebenfalls zu Vergiftungen führen.

Vergiftung durch Einatmen: Wellensittiche haben ein überaus sensibles Atemsystem. Deshalb reichen schon geringe Mengen gewisser Gase aus, um eine ernsthafte Vergiftung auszulösen. Dämpfe heißer Teflon-Pfannen bergen für den Wellensittich beispielsweise ein erhebliches Risiko. Ebenso kann Zigarettenrauch zum großen Problem werden.

An diesen Dingen kann sich der Wellensittich vergiften

Es gibt eine Reihe von Dingen, die giftig sind für den Wellensittich. Hierzu gehören beispielsweise Lebensmittel, Chemikalien, Pflanzen und Schwermetalle.

Lebensmittel: Avocados, Schokolade, Koffein, Alkohol, Zwiebeln sind für den Wellensittich giftig

Achtung!

Wellensittiche können sich auch an verdorbenem Vogelfutter vergiften, beispielsweise wenn dieses von Schimmelpilzen befallen ist.

Chemikalien: Wasch- und Reinigungsmittel, Deodorant, Dämpfe von Teflon-Pfannen verträgt der Wellensittich nicht.

Schwermetalle: Blei, Quecksilber sind für Vögel extrem schädlich.

Pflanzen: Efeu, Oleander, Weihnachtsstern lösen Vergiftungen aus.

Vorbeugen ist besser als heilen

Am besten achten Sie darauf, dass es erst gar nicht zu einer Vergiftung kommen kann, denn hierdurch ist Ihrem Vogel am meisten geholfen. Achten Sie darauf, dass der Käfig sowie die darin angebotenen Gegenstände schwermetallfrei sind und dass der Vogel auch beim Freiflug weder mit giftigen Lebensmitteln, noch mit Chemikalien oder mit Rauchgasen in Berührung kommt.

Sonderfall Schwermetallvergiftung

Das Foto zeigt einen Wellensittich mit sehr wenig FedernPascal_p10 / shutterstock.com

Vergiftet sich der Vogel beispielsweise an Zink, Blei oder Quecksilber, spricht man von einer „Schwermetallvergiftung“. Im Vergleich zu einer akuten Vergiftung, zu der es beispielsweise kommen kann, wenn der Welli giftige Lebensmittel frisst, kann die Schwermetallvergiftung schleichend voranschreiten und sogar chronisch werden. Deshalb ist sie besonders schwer zu erkennen.

Ist der Wellensittich oft müde, schläft viel, wirkt zudem lethargisch und nimmt stark ab, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Wie kann es zu einer Schwermetallvergiftung kommen?

Blei, Zink, Quecksilber und Co. sind leider in mehr Dingen versteckt, als Sie vielleicht erwarten würden.

Worin kommt Blei vor?

Das Foto zeigt einen Wellensittich, der auf einem Fensterbrett sitztVi SunJu / shutterstock.com

Blei ist beispielsweise in Gardinenbändern, in Lötzinn, in Angelgewichten, in Modeschmuck, in Batterien, in bleihaltigen Farben, in Zinnfiguren, in bleiverglasten Fenstern, in Laminat und Linoleum, in Bleikristallgläsern und teilweise sogar in Kerzen enthalten.

Schon gewusst?

Auch wenn man es vermuten würde, ist in einer Bleistiftmine kein Blei enthalten.

Worin kommt Zink vor?

Zink kommt beispielsweise in verzinktem Volieredraht, in Schlüsseln, in Holzschutzmitteln, in Heftklammern, in Nägeln und Schrauben sowie in zinkhaltigen Vogelspielzeugen vor. Viele Glöckchen weisen beispielsweise einen Zinkanteil auf.

Eine Schwermetallvergiftung verhindern – so geht’s!

Das Foto zeigt einen Wellensittich in der PfanneHector Ruiz / shutterstock.com

Verwenden Sie ausschließlich Produkte, die Frei von Zink, Blei, Quecksilber und Kupfer sind. Leider sind diese nicht immer einfach zu erkennen, denn oft findet man keine genauen Angaben darüber, aus welchen Materialien Gegenstände gefertigt werden.

Möglicherweise gehen Sie davon aus, dass Sie ein schwermetallfreies Spielzeug gekauft haben, doch später stellt sich heraus, dass dieses mit einer bleihaltigen Farbe versehen war. Geben Sie daher Ihr Bestes, um Schwermetalle ausfindig zu machen.

Befinden sich im Freiflugzimmer beispielsweise Linoleum, Bleiband oder Modeschmuck, sollten diese Dinge unbedingt entfernt werden.

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